Traumafolgestörungen
Ein psychisches Trauma ist eine Verwundung der Psyche durch einen seelischen Schock. Dies kann z. B. ein belastendes Ereignis oder eine außergewöhnliche Bedrohung sein (Überfall, Vergewaltigung, Unfall…). Das auslösende Ereignis kann ein Gefühl tiefer Verstörung, Ohnmacht und Ausgeliefertsein hervorrufen. Die seelischen Verletzungen bedürfen der Abklärung und gegebenenfalls Behandlung. Denn werden die traumatischen Erfahrungen nicht verarbeitet, können verschiedene Störungen entstehen, wie z. B. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Angststörungen sowie depressive und dissoziative Störungen.
Die Traumatherapie soll helfen, wieder zu einem normalen Leben zurückzufinden. Bei der Therapie kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, die miteinander kombiniert werden können.
In der ersten Stabilisierungsphase geht es darum, Sicherheit und emotionale Stabilisierung herzustellen. Danach erfolgt die Phase der Traumabearbeitung. Durch Erinnern des traumatischen Geschehens sollen die Erfahrungen verarbeitet und die Angst geringer werden. Oft ist es jedoch nicht nötig, das Trauma zu erinnern. Es genügt nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen oft, die auf den Folgen des traumatischen Geschehens entstandenen Folgestörungen wie Ängste, Wut, Trauer zu bearbeiten und zu integrieren. In der Integrationsphase erfolgt die Rückgewinnung der Kontrolle und der Neubeginn im Alltag. Falls erforderlich werden Psychopharmaka angewandt.